Alarmübungen

Einmal im Jahr findet eine spezielle Übung statt: Die Alarmübung

Diese Übung wird durch einen möglichst kleinen Kreis von Personen geplant und vorbereitet. Die Übung kann grundsätzlich an jedem Tag zu jeder Zeit stattfinden – je nach Übungsszenario kann die Wahl des Zeitpunktes die Einsatzmeldung auf dem Pager glaubhafter machen.

Eine Einschränkung gilt allerdings: Es darf nur mit Blaulicht/Martinshorn gefahren werden, wenn es sich um einen Ernstfall mit der entsprechenden Dringlichkeit handelt. Spätestens im Einsatzfahrzeug findet sich dann der Hinweis dass es sich um eine Alarmübung handelt.

Alles restliche läuft aber ab wie bei einem richtigen Einsatz. Am Schluss gibt es dann eine Besprechung in der die Kontroller (= Organisatoren + Helfer) die Übung beurteilen und die Lehren daraus ziehen. Natürlich werden auch die Einsatzzeiten kontrolliert.

Alarmübung 2021

18:29 – Brand im Spezgeb … Service-Anlage SBB

Mit dieser Alarmmeldung via Pager / SMS startete die diesjährige Alarm-Übung. Der erste eintreffende Offizier stand dann wenige Minuten nach Alarm-Auslösung vor der Halle und wurde durch den anwesenden SBB-Mitarbeiter darüber informiert, das in der grossen Wartungshalle (rund 185m x 30m x 20m) nach einem Brandausbruch mit massiver Rauchentwicklung 4 Personen vermisst werden. Nach einer kurzen Absprache (weitere Personen im Gebäude, Strom der Fahrleitung im Gebäude ausgeschalten) war klar, das die Suche / Rettung der Vermissten oberste Priorität hat, im weiteren Verlauf der Brand bekämpft und die Halle rauchfrei gebracht werden muss.

Mit Eintreffen der Einsatzfahrzeuge und der Mannschaft wurde ab dem Tanklöschfahrzeug umgehend eine Transport-Leitung vor dem Eingang aufgebaut. Zur Eigensicherung sorgte die Verkehrsabteilung dafür, dass vor dem Eingang keine Fahrzeuge die weitere Zufahrt blockierten.

Mittlerweile traf auch der Grosslüfter vom Stützpunkt Winterthur ein, ohne dessen Hilfe eine Halle in dieser Dimension nicht in nützlicher Frist entraucht werden kann. Dieser Lastwagen lieferte ein Abroll-Element mit integriertem Stromgenerator, Grosslüfter und formstabilen Saugschläuchen. Der Auftrag wurde übergeben, der Aufbau gestartet.

Die Löschleitung wurde ebenfalls erstellt und der Atemschutztrupp konnte seinen Einsatz im stark verrauchte Gebäude beginnen. Beim koordinierten Absuchen im dichten Rauch wurden dann schnell die ersten vermissten Personen an verschiedenen Orten gefunden und fachgerecht evakuiert (Ansprechbare Person, bewusstlose Person, Person mit Rückenverletzung nach Treppensturz). Auch das Feuer wurde schnell gefunden und erfolgreich bekämpft, so das der Lüfter seinen Einsatz mit Absaugen des Rauchs starten konnte. Der Rauch wurde kontrolliert an einem Punkt abgesaugt ohne die Gefahr noch rauchfreie Zonen (hinterer Bereich der Halle resp. die Büro-Räume mit Rauch zu kontaminieren (deshalb absaugen statt lüften). Mit der sich laufend verbessernden Sicht konnte dann auch der Atemschutz-Trupp schneller vorrücken und auch den letzten Vermissten (auf der Flucht vor dem Rauch mit dem Werksvelo in das Geleis gefahren und gestürzt) erfolgreich retten.

Nach Übungshalt wurde die Halle noch fertig entraucht bevor die Werkseigene Brandmelde-Anlage wieder eingeschalten werden konnte (hätte sonst wegen dem Rest-Rauch ausgelöst). Abschliessend gab es eine Übungsbesprechung und eine Begehung der Halle welche durch SBB-Mitarbeiter geleitet wurde. Mit diesen wertvollen Erfahrungen und Informationen verliessen wir den Übungsort.

Ein Dank an dieser Stelle der SBB, welche uns diese spezielle Übung in Ihren Räumen ermöglichte – ebenso den anwesenden Figuranten (SBB-Mitarbeiter, AdF der Feuerwehr Thurtal Süd und einer weiteren Helferin). Ohne diese wäre eine solche Übung nicht möglich!

Alarmübung 2019

Dieses Jahr konnten wir dank glücklicher Umstände eine deutlich umfangreichere Alarmübung mit Unterstützung der Stützpunkt-Kompanie Winterthur, Polizei und Rettungsdienst durchführen:

Donnerstag Abend, im Hallenbad halten sich 9 Gäste auf, der zuständige Bademeister ist ebenfalls anwesend. Um ca. 18:45 wird von den Gästen und dem Bademeister ein komischer Geruch wahrgenommen. Der Bademeister geht von einer Störung der Anlage aus und geht zur Überprüfung in den Keller, wo die ganzen technischen Installationen und die Steuerungen sind. Der Geruch wird stärker, der Bademeister lässt sich nicht mehr blicken. Die Badegäste alarmieren um ca. 18:50 die Feuerwehr.

Kurz darauf wird bei der Fw Wiesendangen ein Grossalarm mit der Meldung “Gasaustritt im Gebäude mit verletzten Personen” ausgelöst. Kurze Zeit später trifft der Einsatzleiter der Fw Wiesendangen und weitere AdF ein. Dank der erweiterten Übung trifft kurze Zeit nach der Fw Wiesendangen analog einem richtigen Einsatz der ABC-Messbus vom Stützpunkt ein, welcher bei solchen Ereignissen automatisch aufgeboten wird. Weiter treffen Polizei und ein erster Rettungswagen ein. Die ersten Badegäste haben bereits fluchtartig das Hallenbad verlassen und stehen hustend und mit geröteter Haut an der kühlen Abendluft.
In den folgenden Minuten wurden erste Massnahmen getroffen, wie die Betreuung / Behandlung der Verletzen ausserhalb vom Hallenbad, Absperren der Zugänge und einrichten einer Grob-Dekontaminationsstelle beim Ausgang. Dies mit dem Ziel, dass Verletzte welche mit chemischen Stoffen verschmutzt sind (welche die Haut z.B. reizen oder massiv schädigen können) möglichst schnell gereinigt werden können. Dadurch wird eine weitere Schädigung der Haut verringert oder im besten Fall gestoppt. Ebenso wird die Verschleppung des Stoffes verhindert, so dass am Schluss weniger verschmutzte Fläche gereinigt werden muss.

Wie in einem solchen Fall notwendig, wird zusätzlich der Chemiezug der Stützpunk-Kompanie aufgeboten. Dieser rückte mit rund 5 Fahrzeugen aus, welche unter anderem eine Personen-Dekontaminationsanlage zur Fein-Dekontamination beinhaltet. Mit dieser Anlage ist es möglich, Verletzte fachgerecht und spezifisch zu dekontaminieren. Dort sämtliche Kleider entfernt und entsorgt. Abhängig vom Stoff wird nun ein entsprechendes Reinigungsmittel eingesetzt. Die gereinigten Personen erhalten anschliessend saubere Einwegkleidung und werden je nach Verletzung medizinisch durch den Rettungsdienst behandelt.

Von Beginn an machten sich während dieser Massnahmen Einsatztrupps unter Atemschutz daran, alle verletzten Schwimmer in der Badehalle zu evakuieren. Auch wurde der Keller nach dem Bademeister abgesucht, dieser wurde dann im Keller bewusstlos aufgefunden und ebenfalls nach draussen gebracht. Dabei wurde auch ein austretender Stoff mit entsprechender schäumenden Reaktion auf dem Boden festgestellt, dieser kann jedoch durch die Ortsfeuerwehr nicht weiter bearbeitet werden (andere Schutzausrüstung und Hilfsmittel notwendig). Für diesen Teil des Problems wurden Spezial-Anzüge und weitere Messgeräte notwendig, welche durch den Chemiezug in den Einsatz gebracht wurden.

Bereits von Beginn weg war absehbar, dass in der schmalen Seelackerstrasse schnell ein Verkehrschaos entstehen würde. Deswegen wurde diese umgehend nach Eintreffen der Spezialisten vom Verkehrszug gesperrt und nur direkt benötigten Fahrzeugen die Zufahrt erlaubt. Alle nicht benötigten Fahrzeuge wurden auf der Wybergstrasse parkiert.

Um ca. 21:30 wurde die Übung gestoppt und die beteiligten Einsatzkräfte nach einer Schlussbesprechung zur Retablierung zurückgeschickt.

Alarmübung Nr. 2/2010

Das Szenario der 2. Alarmübung ist wie folgt: Es gab als Folge eines Blitzeinschlages ein Brandausbruch im Kellerbereich mit vermisster Person, in der Folge war eine Person auf dem Balkon gefangen und eine Quadfahrer wurde durch den umfallenden Baum unter dem Baum eingeklemmt Zur Vorbereitung wurden 2 Bäume gefällt

Eintreffen der Einsatzkräfte

Absuchen und Löschen im Kellergeschoss

Retten der Person auf dem Balkon

Bergen des verunfallten Quad-Fahrers

Blick auf das Verwundetennest

Natürlich wurde die ganze Übung auch besprochen

Ein Dank an dieser Stelle an Familie Stössel für die Möglichkeit der Übung und den Abschluss

Alarmübung 3 – 2008

Bei einer Reparatur an einem Boiler bricht ein Feuer aus. Der Techniker wird dabei verletzt und es breitet sich ein Brand im Zwischenbereich zwischen dem Wohnteil und dem Stall aus. Ebenfalls werden im verrauchten Nebenraum 2 Personen vermisst.

Alarmübung 3 – 2007

Ein mit zwei Personen besetztes Auto fährt von Wiesendangen nach Buch. Wegen dem dichten Schneefall sieht die nicht angeschnallte Fahrerin eine ebenfalls nach Buch fahrende Velofahrerin zu spät wobei es zu einer Kollision kommt. Die Velofahrerin bleibt mit Rückenschmerzen zwischen Jungtannen liegen, das Auto gerät ab der Strasse und bleibt auf der rechten Seite im abschüssigen Gelände stehen. Die Fahrerin schlägt mit dem Kopf am Steuerrad auf und fällt auf den nun untenliegenden Beifahrer.

Dieses geschilderte Unfallszenario war das Bühnenbild für die 3. Alarmübung im 2007

Kurz nach der Alarmauslösung um 19.24 wurde der Kleinalarm Nacht ausgelöst. Mit dem Eintreffen der beiden Offiziere begann die Betreueung und aufwändige Bergung der verletzten Personen. Durch den Aufprall des Fahrzeuges wurde ein kleines Ölfässen aus dem Auto geschleudert, welches etwas weiter unten beim Bach zu liegen kam. Um das auslaufende Öl aufzufangen musste zusätzlich noch eine Bachsperre aufgebaut werden. In Mitten des Einsatzes machte dann Blitzlicht den Einsatzleiter auf einen anwesenden Pressefotografen aufmerksam (ein Dank an dieser Stelle an Samuel Etzensperger für die Fotos). Auch hier musste entsprechend reagiert werden.

Alarmübung -Ballonabsturz – 2006

Ort:Raum Fulau
Einsatzart:Suchauftrag mit möglichen Verletzen
Alarmzeit:18.50
Pagermeldung:Vermisster Heissluftballon 4 Pers Raum Fulau
Übungsdetailssiehe folgende Beschreibung
Übungsdauer (h)ca. 3/4
Einsatzkräfte:67

Das Wetter ist windig, es regnet noch nicht… 22.05.2006 / 18.50 – Der Pager einen Kleinalarm Nacht (38 aufgebotene AdF) meldet: “Vermisster Heissluftballon 4 Pers Raum Fulau”. Dieser Text verheisst nichts Gutes… Rund 8 Minuten später folgte dann der Grossalarm (insgesamt 67 AdF). Spätestens jetzt wurden diejenigen AdF noch nervöser, welche noch auf dem Weg zum Feuerwehr-Lokal sind.

Am Einsatz-Ort bot sich eine spezielle Kulisse: Etwas weiter gegen den Waldrand hinunter brannte ein Feuer und die Hülle das Ballons schlang sich über eine Holz-Beige. Man hörte Schreie aus dem Abhang dahinter… Nach einer genaueren Beurteilung stand fest: Die 4 zum Teil schwerstverletzten Unfallopfer brauchten dringend medizinische Betreuung. So wurden via Kantonsspital 2 Rettungswagen (RTW) und der Rega-Heli mit Notarzt aufgeboten. Die eintreffenden AdF wurden schnell auf die Patienten verteilt. Kurze Zeit später traf dann der Rettungswagen mit 4 Rettungssanitätern ein. Nach einer kurzen Besprechung mit dem eintreffenden Einsatzleiter Sanität und dem Einsatzleiter Feuerwehr wurden die weiteren Massnahmen besprochen und das Vorgehen definiert. So stand nach einer kurzen Beurteilung durch die Rettungssanitäter fest, dass die Patienten umgehend stabilisiert und aus dem steilen Gelände geborgen werden mussten. Mit Unterstützung der Feuerwehr konnte diese Aktion bei allen Patienten mit der nötigen Vorsicht durchgeführt werden.

Nach den 4 Rettungen wurde die Übung abgeschlossen. Es folgte die positive Bilanz der Übung in welcher ein Super Einsatz aller gelobt wurde. Dank der Möglichkeit, den Rettungsdienst des KSW Winterthur in die Übung zu integrieren wurde das Übungsbild wesentlich realistischer und unser Kader konnte zusätzlich die Zusammenarbeit mit einem Einsatzleiter Sanität üben.

Auch wenn dies zum Glück nur eine Übung war. Die Tatsache dass dieser Vorfall durchaus realistisch sein könnte, machte allen klar dass wir auf solche Einsätze vorbereitet sein müssen…

Ein herzlicher Dank an dieser Stelle nochmals allen Beteiligten, speziell auch an die Figuranten und an das KSW-Team!

Die folgenden Fotos zeigen Euch, wie es bei dieser Übung aussah:

Vorbereitung

Übung

Alarmübung Samariter 2005

Am 07.09.2005 fand in Zusammenarbeit mit dem Samariterverein eine Alarmübung statt. Ziel der Übung war es, professionell Patienten bei einem Verkehrsunfall zu betreuen und zu bergen. Ebenfalls setzten wir uns zum Ziel, die Zusammenarbeit der beiden Partner zu trainieren.
Übungsannahme war ein simulierter Verkehrsunfall (PKW kommt unterhalb des Schwimmbades ins Schleudern und kollidiert mit 2 Fahrrad-Fahrer). Eine “zufällig” anwesenden Gruppe von Samaritern übernahm die Erstbetreuung der 4 verunfallten Personen. Nach Eintreffen der Feuerwehr unterstützte der Samariterverein die Feuerwehr bei der Bergung der eingeklemmten Personen aus dem PKW

Alarmübung 2 – 2005

Ort:Wiesendangen (Areal KTF05)
Einsatzart:Brand mit Personenrettung
Alarmzeit:19.00
Angenommene Situation: Friteusen-Brand mit starker Rauchentwicklung und 4 verletzten Personen
ÜbungsdetailsRettung der verletzten Personen mit Atemschutz und Schnellangriff ab TLF, erstellen einer Löschleitung ab Hydrant (Areal Fäh). Zubringerleitung ab Bahnunterführung zum TLF. Auf Wiesendanger-Seite mit Pumpe Wasserbezugsort ab Wassersammelbecken erstellt.
Übungsdauer (h)ca. 3/4
Einsatzkräfte:ca. 45

Medienbericht vom KTF05-OK


Bilder von der Alarmübung