Alarmübung 2019

Dieses Jahr konnten wir dank glücklicher Umstände eine deutlich umfangreichere Alarmübung mit Unterstützung der Stützpunkt-Kompanie Winterthur, Polizei und Rettungsdienst durchführen:

Donnerstag Abend, im Hallenbad halten sich 9 Gäste auf, der zuständige Bademeister ist ebenfalls anwesend. Um ca. 18:45 wird von den Gästen und dem Bademeister ein komischer Geruch wahrgenommen. Der Bademeister geht von einer Störung der Anlage aus und geht zur Überprüfung in den Keller, wo die ganzen technischen Installationen und die Steuerungen sind. Der Geruch wird stärker, der Bademeister lässt sich nicht mehr blicken. Die Badegäste alarmieren um ca. 18:50 die Feuerwehr.

Kurz darauf wird bei der Fw Wiesendangen ein Grossalarm mit der Meldung “Gasaustritt im Gebäude mit verletzten Personen” ausgelöst. Kurze Zeit später trifft der Einsatzleiter der Fw Wiesendangen und weitere AdF ein. Dank der erweiterten Übung trifft kurze Zeit nach der Fw Wiesendangen analog einem richtigen Einsatz der ABC-Messbus vom Stützpunkt ein, welcher bei solchen Ereignissen automatisch aufgeboten wird. Weiter treffen Polizei und ein erster Rettungswagen ein. Die ersten Badegäste haben bereits fluchtartig das Hallenbad verlassen und stehen hustend und mit geröteter Haut an der kühlen Abendluft.
In den folgenden Minuten wurden erste Massnahmen getroffen, wie die Betreuung / Behandlung der Verletzen ausserhalb vom Hallenbad, Absperren der Zugänge und einrichten einer Grob-Dekontaminationsstelle beim Ausgang. Dies mit dem Ziel, dass Verletzte welche mit chemischen Stoffen verschmutzt sind (welche die Haut z.B. reizen oder massiv schädigen können) möglichst schnell gereinigt werden können. Dadurch wird eine weitere Schädigung der Haut verringert oder im besten Fall gestoppt. Ebenso wird die Verschleppung des Stoffes verhindert, so dass am Schluss weniger verschmutzte Fläche gereinigt werden muss.

Wie in einem solchen Fall notwendig, wird zusätzlich der Chemiezug der Stützpunk-Kompanie aufgeboten. Dieser rückte mit rund 5 Fahrzeugen aus, welche unter anderem eine Personen-Dekontaminationsanlage zur Fein-Dekontamination beinhaltet. Mit dieser Anlage ist es möglich, Verletzte fachgerecht und spezifisch zu dekontaminieren. Dort sämtliche Kleider entfernt und entsorgt. Abhängig vom Stoff wird nun ein entsprechendes Reinigungsmittel eingesetzt. Die gereinigten Personen erhalten anschliessend saubere Einwegkleidung und werden je nach Verletzung medizinisch durch den Rettungsdienst behandelt.

Von Beginn an machten sich während dieser Massnahmen Einsatztrupps unter Atemschutz daran, alle verletzten Schwimmer in der Badehalle zu evakuieren. Auch wurde der Keller nach dem Bademeister abgesucht, dieser wurde dann im Keller bewusstlos aufgefunden und ebenfalls nach draussen gebracht. Dabei wurde auch ein austretender Stoff mit entsprechender schäumenden Reaktion auf dem Boden festgestellt, dieser kann jedoch durch die Ortsfeuerwehr nicht weiter bearbeitet werden (andere Schutzausrüstung und Hilfsmittel notwendig). Für diesen Teil des Problems wurden Spezial-Anzüge und weitere Messgeräte notwendig, welche durch den Chemiezug in den Einsatz gebracht wurden.

Bereits von Beginn weg war absehbar, dass in der schmalen Seelackerstrasse schnell ein Verkehrschaos entstehen würde. Deswegen wurde diese umgehend nach Eintreffen der Spezialisten vom Verkehrszug gesperrt und nur direkt benötigten Fahrzeugen die Zufahrt erlaubt. Alle nicht benötigten Fahrzeuge wurden auf der Wybergstrasse parkiert.

Um ca. 21:30 wurde die Übung gestoppt und die beteiligten Einsatzkräfte nach einer Schlussbesprechung zur Retablierung zurückgeschickt.